Chronik
Am 26.11.1963 trafen sich, wie jedes Jahr, die Vorstandsmitglieder der 4
Vereine Emskirchens, die in der Faschingssaison einen Vereinsball ausrichten
wollten:
Der Sportverein, die sudetendeutsche Landsmannschaft, der
Gesangsverein und der Soldatenverein.
Wie immer wurden die Termine, die Dekoration der Turnhalle, Motto und Eintrittspreise miteinander festgelegt.
Erfahrungsgemäß war man sich, wie in den vergangenen Jahren, schnell
einig.
Man saß noch fröhlich zusammen und unterhielt sich über die
Möglichkeit, eine Faschingsgesellschaft zu gründen, denn die ganze Mannschaft
reichte aus, um zunächst einen Siebenerrat und dann einen Elferrat zu
etablieren.
Nach kurzer Überlegung und allseitiger Zustimmung war
beschlossen, den Plan zu verwirklichen. Dies war die Geburtsstunde der
Faschingsgesellschaft Prunklosia schwarz-weiß Emskirchen.
Der erste Präsident, Erich Schreiber aus der sudetendeutschen Landsmannschaft, hat durch einen völlig unerwarteten Herzinfarkt die von ihm so heiß ersehnte Gründungssitzung nicht mehr erleben dürfen.
In seinem Sinne haben die anderen Gründungsmitglieder das Begonnene fortgesetzt.
Dieses große Ereignis, die erste Sitzung der neuen Faschingsgesellschaft, fand am 10.02.1964 im Beisein unseres damaligen Landrates Konrad Frühwald vor vollem Haus in der jetzigen Bürgerhalle statt.
Wir wollen prunklos durch den Fasching ziehen.
Unsere erste
Präsidentenkette war aus Biermarken gefertigt. Das blieb aber auch der einzige
Versuch, prunklos zu agieren.
Nur der Name Prunklosia hat sich erhalten.
Vielleicht ist das ein dezenter Hinweis, die berechtigten Vorstellungen der
Schatzmeister ernst zu nehmen.
Von der Stunde Null bis zum heutigen Tage begleitet und eine Faschingszeitung
mit eigener Redaktion durch die närrischen Tage.
Aus dem bescheidenen
Blättchen, zuerst handgeschrieben und gemalt, ist ein umfangreiches
Faschingsmagazin geworden, welches inzwischen durch ein farbiges Layout
glänzt.
Ein hilfreiches Instrument bei der Finanzierung macher dringender
Anschaffungen und Pflichtlektüre für jeden Emskirchner, der wissen will, was in
und um Emskirchen Lustiges und Kurioses passiert ist.
Nach Heinz Jäger und
Karl-Heinz Streif übernahm Michaela Jäkel den Posten der Chefredakteurin.
Unsere Nachbargesellschaften, Willy Trump mit seinen Geißböcken und Willi
Thürauf mit seiner Windshemia haben uns in den Anfangsjahren immer hilfreich zur
Seite gestanden.
So fanden wir Wege nach Herzogenaurach, Unterasbach und zu
Feucht-Fröhlich.
Unvergessen bleibt über Jahre die gepflegte Freundschaft zur
Nürnberger Luftflotte mit ihrem Präsidenten Eddy Fürnkäs.
Die Gesangsgruppe
"Die fröhlichen Franken", an der Spitze der Vorstand der Luftflotte, Manfred
Denninger, begeisterten über Jahre unser Publikum.
Durch ein geschlossenes
Auftreten unserer Aktiven erwarben wir uns nach anfänglicher Zurückhaltung auch
die Freundschaft anderer alter Fastnachtshasen.
Unsere eigenent Aktiven
- die Schnorrers: Erhard Fleischmann, Dieter
Schmidt und Klaus Gebhard
- die Aurachbuam: Gerhard Rauscher und Erhard
Fleischmann
- Paul Garbarukow als Gma-Togler
- Albin Plaschko
- Paul
Weresov
konnten immer wieder zu Lachsalven mitreißen.
Später begeisterten die Bfobbferer Heiner Gutmann, Stefan Schneider, Werner Rebel und Jürgen Heidingsfelder mit ihrem Gesangsvortrag, der das regionale Geschehen auf die Schippe nahm.
In der Session 216/2017 formierte sich eine neue Gesangsgruppe - die
Zylinder.
Die Truppe, bestehend aus Axel Thomas, Jörg Schuh, Stefan
Hammerbacher, Werner Rebel, Armin Feuchtmann, Uwe Engelhardt, Rudi Goller und
Uli Feuchtmann, bringt musikalisch auf den Tisch wo erwas im Argen liegt.
Unser Till, Roland Hegendörfer, war als Büttenredner frankenweit im Einsatz und in der närrischen Zeit kaum mehr zu erreichen.
Inge Bögel, die Frau des Bürgermeisters und Marie Popp wagten sich in die
Bütt und
wurden vom Publikum gefeiert.
Später kamen Berta Geisendörfer,
Heiner Gutmann, Bernd Rauscher, Philipp Ballhorn,
Ulrich Feuchtmann und René
Erkens als Büttenredner hinzu.
Sabrina Pöschl stieg in der Session 2015/2016
erstmals alleine in die Bütt.
Vorher war sie als Jugendbüttenrednerin bereits
mit Selina Ballhorn in der Bütt.
Ebenso stiegen Kathrin Elgas, Katharina
Jordan, Karen Streif und Laura Koplin in die Jugendbütt.
Paul Garbarukow gründete zusammen mit Kurt Körnlein mit großer Begeisterung unseren Fanfarenzug.
Ein weiteres Großereignis zeichnete sich ab: der erste Faschingszug in Emskirchen.
Nachdem ein kleiner Wanderzirkus in leer stehenden Gebäudeteilen ins
Winterquartier
eingezogen war, sollten die exotischen Tiere wie Lamas, Kamele
und ein ausgewachsener Elefant die Gelegenheit sein, einen einmaligen
Faschingszug zu origanisieren. - So dachte man damals!
Daraus hat sich in den Folgejahren unser Emskirchner Faschingszug mit Straßengaudi entwickelt der jahrelang tausende von Zuschauern an die Aurach lockte und einer der größten Umzüge in ganz Westmittelfranken ist.
Vor einigen Jahren stand jedoch das Fortbestehen des Faschingszuges auf der
Kippe.
Durch Alkoholexzesse und damit verbundene immer strengere Auflagen
sahen wir uns im Jahr 2010 nicht in der Lage, einen Faschingszug
durchzuführen.
Jedoch nahmen wir geschlossen am Faschingszug unserer Freunde
der Faschingsgesellschaft AlZiBib in Markt Bibart teil.
In darauffolgenden Jahr konnte mit einem neu erarbeiteten Konzept wieder ein
Faschingszug stattfinden.
In der Partyarena am Sparkassenplatz und im Brandy
findet im Anschluss eine After-Zug-Party statt, die sich unter der Federführung
von Werner und Susanne Rebel zu einem vollen Erfolg entwickelt hat.
Auch die
genannten Probleme konnten wir eindämmen und somit wieder einen schönen und
reibungslosen Faschingszug durchführen.
Was die Aktiven unserer
Faschingsgesellschaft hier am Faschingswochenende leisten, ist unglaublich. Von
den Vorbereitungen über den Faschingszug selbst bis hin zu den Aufräumarbeiten
am Rosenmontag geht alles Hand in Hand, jeder packt mit an.
Ernst Menzel und Werner Häuser haben sich über Jahre um die reibungslose Abwicklung dieses Großereignisses verdient gemacht. Die Zugleitung hat inzwischen Armin Feuchtmann übernommen.
Dietmar Schmidt, unser Bauingenieur und Deko-Meister berbrachte wahre
Meisterleistungen an statischen Berechnungen bei der Gestaltung unseres
Prunklosia-Wagens.
Diesen Job hat inzwischen seine Tochter Sonja Bergler
übernommen, die zum einen Entwürfe für die Faschingswägen zeichnet, aber auch
Orden entwirft und Bühnenrequisiten baut.
Der Senat, der das finanzielle Rückgrat der Gesellschaft sein soll, war unter
der Leitung
von Willy Schmidt damals auf 11 Mitglieder angewachsen.
Nach
Sparkassendirektor Heinz Steinmann hat nun Barbara Hieronymus das Amt der
Senatspräsidentin übernommen.
Der langjährige erste Vorsitzende Gerhard Rauscher bewies durch seine klare Vereinsführung immer die Bereitschaft zur Weiterentwicklung.
Nach 19 Jahren als Präsident hat Hellmuth Schuler sein Amt an seinen langjährigen Vizepräsident Walter Knoll übergeben. Leider waren ihm nur wenige Jahre als Präsident vergönnt.
Sein Nachfolger wurde Franz Elgas. Er übernahm alle Aufgaben mit Schwung und Elan.
Vor 34 Jahren wurde erstmals der "Orden für Verdienste um Frankens gemütliche
Ecke" verliehen.
Die bei jeder Verleihung neu zu gestaltende Zeremonie mit
den historischen Emskirchner Hexen war und ist jedes mal ein besonderes
Ereignis, das nicht wenige Ordensträger ins Schwitzen brachte.
Erster
Ordensträger war im Jahr 1984 der damalige Landrat Robert Pfeiffer.
Viele
Persönlichkeiten aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens kamen in
den
folgenden Jahren hinzu, so z.B. Landtagsabgeordneter Fritz
Loscher-Frühwald, Mundartdichter Helmut Haberkamm, Parodist Volker Heißmann,
Landtagspräsidentin Barbara Stamm und im letzten Jahr Landtagsabgeordneter Hans
Herold, um nur wenige zu nennen.
Aus der näheren Umgebung gesellten sich nun auch zu uns:
- die ED BURMI
aus Wilhermsdorf
- die AlZiBib aus Markt Bibart
- die Besenbinder aus
Röttenbach
- das Faschingskomitee Markt Erlbach
- die Langenzenner
Karnevalsgesellschaft
Nach wenigen Jahren hatte sich bereits die Jugendarbeit bewährt.
Unter der Leitung geschulter Trainerinnen konnten damals eine Kindergarde,
eine Jugendmarschgarde, eine Jugendshowtanzgarde und eine Elferratsgarde
aufgebaut
werden. Später kamen die Wichtelgarde, Tanzmariechen und Tanzpaare
hinzu.
Als weiteres Highlight jeder Sitzung erwies sich das Männerballett.
All unsere Aktiven trainieren mit Fleiß und Ausdauer während des ganzen Jahres für die jeweils kommende Session.
Nach Rudi Hartner übernahm Bernd Rauscher den 1. Vorsitz in der
Vereinsführung.
Klaus Beck löste Franz Elgas im Amt des Sitzungspräsidenten
ab.
Nachdem dieser aus privaten Gründen im Jahr 2005 das Amt niederlegte,
übernahm Franz Elgas vorübergehend noch einmal dieses Amt, um dann vom aktuellen
Sitzungspäsidenten Bernd Rauscher abgelöst zu werden.
Weitere neue Freundschaften mit anderen Faschingsgesellschaften wurden
gegründet.
So z.B. mit
- den Steiner Schlossgeistern
- den Weisendorfer
Blummazupfern
- den Carnevalsfreunden Zellerau
und noch vielen
anderen.
Nach einigen Jahren, in denen "Elferratsmangel" herrschte, ist nun unser Elferrat wieder auf die stolze Zahl von 25 angewachsen. Wir freuen uns, wieder viele junge Männer in unseren Reihen zu haben, die sich engagieren und zum kulturellen Leben in Emskirchen beitragen wollen.
Auch ein engagiertes Technik-Team zählt zu unseren Aktiven.
Die Schar um
Hanni Kriegensteiner und Helmut Riedel wurde inzwischen durch einige jüngere
Elferräte aufgestockt, damit auch künftig der reibungslose technische Ablauf
unserer Sitzungen gesichert ist.
Im Juli 2005 bekam die Prunklsoia den Zuschlag von der Gemeinde, die Bürgerhalle anzumieten. Im Gegenzug leistete die Prunklosia unter der Aufsicht von Bauingenieur und Gründungsmitglied Dietmar Schmidt in über 1800 freiwillig abgeleisteten Arbeitsstunden tatkräftige Arbeit, um die Halle und die Küche wieder auf Vordermann zu bringen. Die ehemalige Bar wurde zum Ausschankbereich mit Kühlhaus, die Küche komplett hergerichtet, frisch gefliest und anschließend mit neuem Gasherd und Doppelspüle ausgestattet. Die Halle selbst wurde neu gestrichen.
Ein großer Vorteil ist nun, dass alle Tanzgruppen der Prunklosia die Möglichkeit haben, wöchentlich in der Halle für ihre Tänze zu trainieren. Vorher herrschte doch oft Platzmangel in den Räumen wie dem Sozialraum unter der Sparkasse, dem Gruppenraum über der Raiffeisenbank oder auch mal im Gartenhaus einer Trainerin.
Leider gibt es seit einigen Jahren keinen aktiven Fanfarenzug mehr.
Dieser
hatte sich unter der Leitung von Jürgen Schreiner in wenigen Jahren einen Ruf
weit über unsere Region hinaus erarbeitet.
So waren sie über Jahre hinweg
beim Rosenmontagszug in Mainz vertreten. Ebenso beim Oktoberfestzug in München
und bei der Fürther Kirchweih.
Was nun bleibt, ist zu sagen, dass die Prunklosia nach 55 närrischen Jahren junggeblieben ist - eine tolle Truppe, die es schafft, die Menschen zu begeistern und das kulturelle Leben und das fastnachtliche Brauchtum in Emskirchen aufrecht zu erhalten.
Und so soll es auch bleiben!
Auf die Faschingsgesellschaft Prunklosia schwarz-weiss Emskirchen e.V.
ein
DREIFACH DONNERNDES PRUNKLOSIA HE-LAU HE-LAU HE-LAU !!!